heide und ich habe zur subversivmesse in linz im mai 09 folgendes projekt eingereicht:
checkpoint linz
Wenn in Linz nur die Donau fließt, wird dann unter dem Pflaster schon der Strand sichtbar? Vor der Folie von checkpoint austria (Dez. 2000) wird eine Wiederaufnahme der beliebten medialen Auseinandersetzung um den Diskurs von Freiheit und seine Reduktion auf die Teilhabe am Verkehrsaufkommen erprobt. Die topographische Anordnung der Stadt erlaubt einer kleinen Anzahl von AktivistInnen bedeutsame diskursive und räumliche Effekte zu erwirken. Eine Teilhabe am Projekt ist spontan möglich. neigungsgruppe donauschwimmen (AT), eingereicht am 25.07.2008
Ausgehend von der Dokumentation der Text- und Bildrezeption von checkpoint austria liegt der Fokus unserer Intervention auf einer Störung des Fließerlebnisses von automotorisierten VerkehrsteilnehmerInnen. Im Rahmen einer medialen Auseinandersetzung wird ein taktisches Spiel um politische Interventionen im öffentlichen Raum geboten. Darin wird ein Erproben von Aktionsformen möglich, die inhaltliche Variabilität erlaubt den wiederholten Vorwurf der Beliebigkeit. Eine Kompilation von Materialien vom 6. Dezember 2000 (bisher unveröffentlichte interne Protokolle der Vorbereitungsgruppe, Tageszeitungsartikel, wissenschaftliche und künstlerische Interpretationen, Merchandisingartikel u.ä.) bilden das Inventar der Koje und bieten eine assoziative Verbindung zum gegenwärtigen Projekt. Der Messestand wird zum diskursiven Raum taktischer Auseinandersetzungen, inhaltliche Forderungen werden weitgehend ignoriert.
Die zentrale Auseinandersetzung passiert vor Ort: Intervention „checkpoint linz“. Die breit lancierte Ankündigung einer Irritation des Gewohnten – konkret des motorisierten Individualverkehrs und seiner Freiheitsversprechen – verändert die Position politischer AkteurInnen, sie mutieren zu medial kompetenten SprecherInnen. Eine Vielzahl an konkreten Handlungsoptionen resultiert aus einem Beziehungsgefüge, das die Gewohnheiten behördlicher, politischen und medialen Aufmerksamkeitsformen nützt und in seiner Zielorientierung lediglich das Gelingen der Störung impliziert.
Zeitplan:
Im Jänner wird eine Losung gewählt, ein Piktogramm präsentiert (eine hochgezogene Zugbrücke mit abstürzendem Auto) und eine Homepage eingerichtet. Anfang April werden die Blockaden der Donaubrücken in Linz polizeilich angemeldet, um eine Ausgangspunkt zu markieren. Die folgenden Behördenreaktionen werden umgehend medial kommuniziert, Aktionstag ist der Schlussabend der Subversivmesse.